MOULIN | MÜHLE

17. August 2013

» 30. Thermidor «

MOULIN | MÜHLE

 

LENTILLE | LINSE · AUNÉE | ALANT · LOUTRE | OTTER · MYRTHE | MYRTE · COLZA | RAPS · LUPIN | LUPINE · COTON | BAUMWOLLE · MOULIN | MÜHLE · PRUNE | PFLAUME · MILLET | HIRSE · LICOPERDE | STÄUBLING · ESCOURGEON | FUTTERGERSTE · SAUMON | LACHS · TUBÉREUSE | TUBEROSE · ORGE D’HIVER | WINTERGERSTE · APOCYNE | HUNDSWÜRGER · RÉGLISSE | LAKRITZE · ÉCHELLE | LEITER · PASTÈQUE | WASSERMELONE · FENOUIL | FENCHEL · ÉPINE-VINETTE | BERBERITZE · NOIX | WALNUSS · TRUITE | FORELLE · CITRON | ZITRONE · CARDIÈRE | KARDE · NERPRUN | KREUZDORN · TAGETTE | TAGETES · HOTTE | TRAGKORB · ÉGLANTIER | HECKENROSE · NOISETTE | HASELNUSS

 

IMG_6211

 

»Viele Dinge sind schon in ihrem natürlichen Zustand eßbar; doch bei den Mehlfrüchten jeglicher Gattung und Art muß man die Verdauung durch die Kunst unterstützen. Betrachten wir voran jene Körner, welche nicht ohne vorangegangene Zermalmung gekocht, gebacken oder sonst zu einer gesunden menschlichen Nahrung umgestaltet werden können. Hierhin gehören sämtliche Halmfrüchte, der Weizen mit seinen Varietäten, der Roggen, die Gerste, der Hafer, der Mais oder das türkische Korn. In den ältesten Zeiten pflegte man diese Körner in eigenen Mörsern zu zerstoßen: es war dies die härteste, gefürchtete Arbeit der Sklaven. Wie vieles verdankt nicht eben daher die Menschheit der Erfindung der Wasser- und Windmühlen? Wie vieles nicht dem gesamten Maschinenwesen, welches gegenwärtig so oft höchst ungerechterweise geschmäht wird; denn es ist ja nicht die Schuld sinnreich erfundendener Maschinen, daß viele Menschen unserer Zeit keine belohnende Lebensbeschäftigung finden, vielmehr nur der Trägheit und des Unverstandes derer, welche Macht und Einfluß genug besitzen, Kräfte, welche die tägliche Notdurft nicht mehr in Anspruch nimmt, für das Schöne und Große in Bewegung zu setzen.«[1]


[1] Karl Friedrich von Rumohr, Geist der Kochkunst (1822), Frankfurt am Main 1978, S. 116f.