LENTILLE | LINSE

10. August 2013

» 23. Thermidor «

LENTILLE | LINSE

Lens culinaris

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»Kleine Linsen gehören auff den Acker. … Grosse Gaten-Linsen werden / iedoch bey uns wenig / in Gärten gebauet. Sie lieben ein sandig Erdreich / wol gearbeitet: und wenn dasselbe vor Winters schon einmahl umgegraben so gerahten sie viel schöner. Die Zeit der Aussaat ist ihnen mit den Erbsen gemein. Wenn sie reiff sind / bindet man sie in Bündlein / und bey warmen Sonnenschein kloppfet man sie aus.
Zur Speise brauchet man sie mehrentheils nur umb Veränderung willen / und noch dazu nur selten / weil sie nicht die beste Nahrung geben. Sie werden aber vorher in Wasser gesotten / jedoch daß sie gantz bleiben: nachmahls machet man sie ab mit Rindfleisch-brühe / oder auff eine andere art.«[1]

»Linsen sind schwerer zu verdauen als die Erbsen, und ihr Genuß soll sogar dem Vieh nachteilig sein.«[2]

Die Linse ist eine alte Nutzpflanze. Ihre Kultivierung geht zurück auf den Beginn der Agrikultur, der vom sogenannten fruchtbaren Halbmond (Naher Orient, östliches Mittelmeer) während des Neolithikums ausging. Die proteinreichen Samen sind in vielen Kulturen ein Grundnahrungsmittel. In Deutschland hat ihre Wertschätzung abgenommen und ist erst in den letzten Jahrzehnten im ökologischen Bereich zurückgekehrt.


[1] Johann Sigismund Elßholtz, Vom Garten-Baw [1684], Leipzig 1987, S. 181.
[2] Eugen von Vaerst, Gastrosophie oder Lehre von den Freuden der Tafel (1851), München 1975, Band I, 170.

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