Kreuzberger Salon 61 | Mahlzeitenpolitik

MahlzeitenpolitikMahlzeitenpolitik
Buchvorstellung und lange Tafel mit Parto Teherani-Krönner und Brigitte Hamburger

»Fast alle sozialen Kontakte und ein persönlicher Austausch erfolgen über das gemeinsame Essen oder Trinken. Die Anthropologin Mary Douglas hat einst die Kontakte in der Mittelschicht in den USA damit charakterisiert, dass sie zwei Kreise skizziert hat. Ein großer Kreis, das sind Personen, mit denen Sie etwas trinken gehen. Der andere kleinere Kreis, das sind Personen, mit denen Sie gemeinsam eine Mahlzeit teilen. Ich lebe schon lange in Deutschland und stelle fest: Hier gibt es einen noch kleineren Kreis von Personen, das sind die, mit denen Sie in den privaten Räumen, zuhause, eine Mahlzeit teilen.«

Parto Teherani-Krönner, »Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme« (Interview), in: Südzeit 70, September 2016, S. 18

Mahlzeitenpolitik
Zur Kulturökologie von Ernährung und Gender
Brigitte Hamburger, Parto Teherani-Krönner (Hg.)

»Wir ernähren uns nicht von Rohprodukten, sondern meist von zubereiteten Mahlzeiten – und wir essen fast immer in Gemeinschaft. Trotzdem werden notwendige Arbeitsschritte sowie die sozialkommunikativen und kulturellen Dimensionen der Ernährung viel zu selten berücksichtigt. Insbesondere in der Ernährungssicherheitsdebatte werden ökologische Aspekte und Geschlechterarrangements zu wenig wahrgenommen.
Parto Teherani-Krönner und Brigitte Hamburger regen zusammen mit ihren Mitautor(inn)en deshalb einen Paradigmenwechsel an und führen die Begriffe der Mahlzeitenpolitik und Mahlzeitenkultur ein. Ihr human- und kulturökologischer Ansatz bezieht auch Fragen zur Umwelt, der Qualität unserer Nahrung, der Arbeitsteilung, Verantwortung und Zuständigkeiten mit ein und analysiert sie aus der Geschlechterperspektive.
Über Disziplingrenzen hinweg eröffnen die Autor(innen) so neue Zugänge zum Thema Ernährung: Vom indigenen Gemüse über Genderaspekte der Subsistenzwirtschaft bis zur Spiegelung des Ernährungswissens in Sprichwörtern schlagen sie den Bogen von der Ernährungssicherheit zur Mahlzeitensicherheit. Denn ›Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen‹.«

Mahlzeitenpolitik

 

 

 

 

 

 

 

Abbildung: oekom Verlag

oekom Verlag

 

 

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